"ozio con dignità"? Die Villenbibliothek von Kardinal Scipione Borghese. Flemmin
Ein gutes und sauberes Exemplar. - Annibale Caro, einer der wichtigsten Informanten zum Villenleben des Cinquecento, versucht in einem 1544 verfaßten Brief, seinem Freund Bernardo Spina ein skurriles Vorhaben auszureden. Spina, der "travaglia"des städtischen Lebens müde, will in klösterlicher Abgeschiedenheit, dem Paradigma der "vita solitaria", eine Alternative zu seiner bisherigen Lebensführung finden. Caro reagiert prinzipiell verständnisvoll, konfrontiert den Freund allerdings, ohne sich die Gelegenheit einer bissigen Bemerkung über mönchisches Leben entgehen zu lassen, mit den Vorzügen des profanen Gegenentwurfs: nicht das Kloster, die Villa sei der angemessene Ort, um dem Körper Erholung, der Seele die nötige Ruhe zu verschaffen. Die Villa wird als Ort des Lebens in würdevoller Muße, des "ozio con dignità" gepriesen.
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